Die Frage, warum unsere Tagungsstätte nach Silvio Gesell benannt wurde ist eine von unseren Gästen häufig gestellte. Silvio Gesell war selbst nie in der Tagungsstätte, denn er ist bereits 1930 gestorben. Der Trägerverein der Tagungsstätte, der gemeinnützige “Freiwirtschaftliche Jugendverband Deutschland e.V.” wurde 1927 gegründet.
Vor dem Krieg diente das Gelände, auf dem heute die Tagungsstätte steht lediglich als Treffpunkt für die Freunde und Anhänger der Reformideen Silvio Gesells. Die wirtschaftlichen Krisenjahre hatten dafür gesorgt, dass die Menschen nach Alternativen gesucht haben. So kam es, dass die Anhänger der Freiwirtschaftsbewegung, die Silvio Gesell durch seine Arbeit ins Leben rief, in die Hunderttausende ging. In und um Neviges im Bergischen Land gab es eine besonders aktive Regionalgruppe.
Durch glückliche Umstände kam es zu der großzügigen Grundbesitzspende eines glühenden Anhängers der Gesellschen Reformvorschläge. Das vermachte Gelände war eigentlich nur ein kahler Hügel. Die begeisterten jungen Leute der Anfangsjahre gingen schon bald voller Tatendrang an die Verwirklichung einer Heimat für ihre Treffen. Bis heute ist die Tagungsstätte der authentische Ort schlechthin für die nach wie vor glühenden Anhänger der sogenannten „Freiwirtschaft“. Der Wald, die alte Freilichtbühne, das Gebäude, der wunderschöne Vortragssaal, nahezu alles, was der Besucher hier vorfindet ist in eigenhändiger Arbeit durch die Anhänger der Freiwirtschaft geschaffen worden. Von daher kann und darf es für diesen Ort keinen anderen Namen geben.
Vielleicht war es der größte Nachteil in Silvio Gesells Vita, dass er kein Wissenschaftler war, sondern ein Mann der Praxis: Er war Kaufmann und das auch ein sehr erfolgreicher. Um aber zu Anerkennung auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften zu gelangen bedarf es bis heute einer in Wissenschaftskreisen anerkannten Professoren-Kapazität. Selbst John Maynard Keynes, ein heimlicher Sympathisant der Gesellschen Vorschläge, ließ sich lediglich zu einer kleinen lobenden Randnotiz in seinem wichtigsten Werk „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ hinreißen.
Wie dem auch sei. Die Verfechter der Ideen Silvio Gesells sind bis heute der felsenfesten Überzeugung, dass unsere Marktwirtschaft einen elementaren Fehler in sich birgt: Den Kapitalismus. Wenn Sie diese beiden Begriffe bis heute gleichgesetzt haben, so kann ich nur empfehlen das ab jetzt zu unterscheiden und auf die Silvio – Gesell – Entdeckungsreise zu gehen. Als Ausgangspunkte empfehlen wir Ihnen folgende Internetseiten:
Eine Webseite, die noch sehr viele weitere Details zum geschichtlichen Hintergrund der Tagungsstätte bereit hält:
Die Zeitschrift Humane Wirtschaft
Die Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung
Um die Luft einer sich anbahnenden Veränderung zu schnuppern empfehlen wir Ihnen:
Kommen Sie einfach einmal bei uns vorbei.
Andreas Bangemann, der Tagungsstättenleiter heißt Sie nicht nur herzlich Willkommen, er kann Ihnen auch noch sehr vieles zu den spannenden und mit jedem Tag aktueller werdenden Reformvorschlägen erzählen.
Inspiriert durch die Ideen Silvio Gesells gibt es heute schon eine Vielzahl sogenannter Regionalwährungsprojekte. Das ist ein Ansatzpunkt für die Menschen, die gesellschaftliche Verbesserungen direkt im Kleinen angehen wollen. Eine spannende Erfolgsgeschichte.